Polittalk in Niederkassel
Auf dem Wahlprüfstand
Seniorenbeirat hatte zum Polittalk eingeladen
Niederkassel. Die Landtagskandidat*innen für Niederkassel waren vom Seniorenbeirat der Stadt Niederkassel zu einem Polittalk eingeladen, bei dem es um die Belange von Seniorinnen und Senioren ging. Sie wurden vom Seniorenbeauftragten der Stadt zu den Themen Pflege, Altersarmut und bezahlbarer Wohnraum, Mobilität und Teilhabe sowie mehr Geld und Rechte für Seniorenvertretungen befragt. „Es war ein rundum gelungener Abend. Ich glaube, wir haben alle etwas daraus mitgenommen“, so Hans-Werner Klinkhammels. So war beispielsweise der grüne Kandidat Thomas Huwer dankbar, endlich einmal zu einer derartigen Veranstaltung eingeladen worden zu sein. Denn „eigentlich sind unsere Wähler jünger. Aber ich habe gelernt, dass wir uns mehr mit den älteren Menschen beschäftigen müssen“.
Katharina Gebauer (CDU) und Denis Waldästl (SPD) nutzen die Gelegenheit, ihre konträren Meinungen zu Themen wie Mobilität oder bezahlbaren Wohnraum kundzutun. Gleichzeitig waren sich aber alle einig, dass das Thema Pflege das wohl wichtigste in den nächsten Jahren sei. „Personalmangel und gleichzeitig steigende Altersgrenzen prallen auf Schuldenbremse – da gibt es noch viel zu tun“, so Klinkhammels. Diana Heisters (FDP) bekannte sich frei zu ihrer ehrenamtlichen politischen Tätigkeit, wusste aber als Fachkrankenschwester vor allem das Thema Pflege aus fachlicher Sicht zu bereichern.
Knapp 30 Gäste zählte der Seniorenbeauftragte, der seine Enttäuschung über die geringe Resonanz nicht verhehlen wollte: „Die einzige Veranstaltung dieser Art im gesamten Rhein-Sieg Kreis, aber die Seniorinnen und Senioren scheinen wohl an der Verbesserung oder Veränderung ihrer persönlichen Situation nicht sonderlich interessiert zu sein – oder sie ist ihnen gut genug“, zog er sein persönliches Fazit. Fotos: Bracker
_____________________________________________
Senioren in Niederkassel
Abgehängt vom gesellschaftlichen Leben oder doch mitten drin?
Niederkassel. Seit Ende April dieses Jahres gibt es wieder einen Seniorenbeirat in der Stadt Niederkassel. Corona bedingt hatte sich das Wahlprozedere um etliche Monate nach hinten verschoben. So wurden der Vorsitzende und sein Stellvertreter auch erst im Juni durch den Rat der Stadt berufen.
Seither ist Hans-Werner Klinkhammels Vorsitzender und gleichzeitig auch Seniorenbeauftragter der Stadt. Sein Stellvertreter ist Hans Joachim van Üüm, Vorsitz ender des Hospizvereins Niederkassel.
Klinkhammels, der seit September 2012 den Vorsitz im Verein zur Förderung von Seniorinnen und Senioren in Niederkassel führt, ist der dritte Seniorenbeauftragte der Stadt. Willy Trost hatte das Ehrenamt seit 1991 inne, ihm folgte 2014 bis zum letzten Jahr Gerd Gotthardt.
Vielfältig sei die Arbeit im Beirat, so der Vorsitzende. „Wir haben Arbeitskreise gebildet, die sich mit den verschiedensten Themen beschäftigen - Mobilität im Alter beispielsweise. Gemeinsam mit der Stadt und drei Vereinen aus dem Stadtgebiet entwickelt der Seniorenbeirat zurzeit eine Möglichkeit, die vor Jahren ins Leben gerufenen Arztbegleitfahrten zu reaktivieren. Ein Dienst, der stets gerne in Anspruch genommen wurde, wegen Corona aber zwischenzeitlich eingeschlafen ist.
Vorträge und Kurse sollen angeboten werden. Zweimal hatten wir schon derartige Veranstaltungen angekündigt, doch jedes Mal mussten wir wegen der Pandemie wieder absagen. Aber wir bleiben am Ball.
Wir reden mit bei der Gestaltung und Planung der neuen Bibliotheksangebote. Die zukünftige Aufstellung der Bibliotheken muss auch aus Seniorensicht einen Sinn ergeben. Es kann nicht sein, dass die älteren Menschen bei der Suche nach einem guten Buch vor unlösbare Probleme gestellt werden.
Wir sind involviert in der Bewertung der Seniorenbefragung. Diese Umfrage ist im Herbst dieses Jahres, von der Verwaltung in Auftrag gegeben, bei 3.000 Befragten im Stadtgebiet durchgeführt worden. Hier ergeben sich manche Ansatzpunkte, die der besonderen Beachtung bedürfen. Beispielsweise wissen wir bereits, dass die drei in Niederkassel bestehenden Pflegeheime zukünftig nicht mehr den steigenden Ansprüchen gerecht werden. Betreutes Wohnen könnte dabei ein viel versprechender Ansatz sein.
Ganz besonders will der Seniorenbeirat aber auch die direkte Hilfe unter den Menschen fördern. Hier denkt man daran, die Gründung von Nachbarschaftsvereinen anzustoßen, in denen sich dann die gegenseitige Hilfe – etwa bei Computerproblemen oder Gartenarbeiten – leicht auf direktem Weg organisieren lässt.“
Über all diese Dinge informiert der Seniorenbeirat auf seiner Homepage www.seniorenbeirat-niederkassel.de. Der Seniorenbeauftragte nimmt Tipps, Anregungen oder Fragen gerne unter info@seniorenbeirat-niederkassel.de entgegen. Er ist unter 0171-2772736 telefonisch erreichbar.
Mit freundlichem Gruß
Hans-Werner Klinkhammels
Seniorenbeauftragter der Stadt Niederkassel (im Dezember 2021)
_____________________________________________
Liebe Mitbürgerinnen, liebe Mitbürger,
das Jahr neigt sich dem Ende zu. Die Weihnachtsmärkte laden nach einer Corona-Pause wieder, geleitet von weihnachtlichen Lichtern, Klängen und Köstlichkeiten, eingeschränkt und unter Auflagen zum Bummeln ein.
Dies ist der Zeitpunkt auf das Jahr zurückzublicken und Revue passieren zu lassen.
. Das Corona-Virus hat eine Pandemie ausgelöst, welche die Welt gravierend veränderte und auch weiterhin verändern wird. Es ist noch nicht besiegt, aber es ist der Verdienst von Wissenschaftlern, die Impfstoffe entwickelt haben, dass zumindest für die geimpften Menschen das Virus etwas an Schrecken verloren hat. Neue Mutationen stellen jedoch die Wissenschaft und auch uns vor immer neue Herausforderungen. Wir dürfen in unseren Anstrengungen nicht nachlassen und müssen alles Notwendige unternehmen, um endlich und schnellstmöglich wieder zur Normalität zurückkehren zu können. Mein besonderer Dank gilt allen Beteiligten, die sich in den letzten zwei Jahren zur Bekämpfung der Pandemie eingesetzt, zum Teil bis über ihre Belastungsgrenze hinaus gearbeitet und ihren Dienst geleistet haben. Gerne wiederhole ich meinen Appell an alle Bürgerinnen und Bürger sich impfen zu lassen. Schützen Sie sich und andere. Übernehmen Sie Verantwortung und stehen Sie für die Gemeinschaft ein.
. Niederkassel, insbesondere Lülsdorf, hat sich über Jahrzehnte als Chemiestandort identifiziert und etabliert. Mit der Ankündigung eines großen Chemieunternehmens, Lülsdorf verlassen zu wollen und den intensiven und kontrovers geführten Diskussionen über die Ansiedlung eines anderen Unternehmens, eröffnen sich neue Perspektiven, Chancen und Risiken für Niederkassel. Mit einer einstimmig verabschiedeten Resolution bekennt sich die Niederkasseler Politik zum Chemieindustriestandort. Ein starkes Zeichen dafür, dass die Wertschöpfungskette in Niederkassel einen hohen Stellenwert hat.
. Ebenso stehen die Überlegungen zur geplanten Rheinquerung und der Planung einer rechtsrheinischen Stadtbahnlinie im Fokus und wird uns in den nächsten Monaten und Jahren in einem offenen Dialog fordern. Die unterschiedlichsten Belange, Sichtweisen, Wünsche und Sorgen müssen abgewogen werden. Auch wenn Niederkassel nicht Entscheidungsträger ist, liegt eine hohe Verantwortung bei allen Beteiligten um die Belange von Niederkassel gewissenhaft einzubringen.
. Es ist die Zeit, in der wichtige Weichen für die Zukunft unserer Stadt gestellt werden. Hierzu gehört auch eine gute Breitband-Infrastruktur. Niederkassel ist da vielen anderen Kommunen voraus. Mit der zügigen Verlegung eines Glasfasernetzes bis in die Häuser in Niederkassel erhöht sich dieser Standard noch einmal deutlich. Die Arbeiten haben in den nördlichen Stadtteilen begonnen und sollen zeitnah in den übrigen Stadtteilen fortgeführt werden.
. Als Stadt nehmen wir viel Geld in die Hand für unsere breit aufgestellte Bildungslandschaft. Wir investieren in zahlreiche Kindertagestätten, Schulen und Sporteinrichtungen. Gut angelegtes Geld und sinnvolle Investitionen in unsere Zukunft, Investitionen für unsere Nachfolgegenerationen.
. Durch das Land NRW wurde kurz vor Weihnachten der zweite Bauabschnitt der Umgehungsstraße L 269 in Betrieb genommen. Jetzt gilt es alle Kräfte zu bündeln, damit auch der dritte und entscheidende Teilabschnitt zeitnah begonnen und umgesetzt wird.
. Am 14./15. Juli 2021 verwüstete ein Starkregenereignis das Ahrtal, Städte und Gemeinden im Rhein-Sieg-Kreis und Teile von Erftstadt, viele Orte waren und sind kaum noch wieder zu erkennen. Auf der einen Seite erlitten Menschen ein unermessliches Leid und Existenzen wurden zerstört, auf der anderen Seite war eine überwältigende Solidarität zu spüren. Die Solidarität und Hilfsbereitschaft im Sinne der betroffenen Nachbarn, der benachbarten Städten und Gemeinden und den verzweifelten Bürgern in den Katastrophengebieten, lassen hoffnungsvoll in die Zukunft blicken.
Der Klimawandel ist spätestens damit auch in unserem Bewusstsein im Rheinland und in Niederkassel angekommen. Im Vergleich zu anderen Kommunen hatten wir kein Menschenleben zu beklagen und die Sachschäden waren weitaus geringer als in einigen Nachbarkommunen. Gleichwohl wäre es verantwortungslos, wenn wir die Zeichen der Zeit nicht erkennen würden und wir uns nicht alle gemeinsam im Kampf gegen den Klimawandel engagieren. Ich blicke voller Stolz auf unsere Jugendlichen, die mit ihrem Engagement dem Klimaschutz zu der Wahrnehmung verholfen haben, die er verdient hat. Nur mit vereinten Kräften haben wir eine Chance, den Klimawandel aufzuhalten. Wir haben dabei keine Zeit zu verlieren. Packen wir es an.
Es gibt noch viele andere, sicherlich genauso wichtige Themen die uns beschäftigt haben und die uns auch weiter beschäftigen werden. Ich kann Ihnen versichern, dass ich als Bürgermeister gemeinsam mit meinen Mitarbeitenden alles daransetzen werde, damit auch unsere Kinder und Enkelkinder in Niederkassel ein liebens- und lebenswertes Umfeld vorfinden. Bitte fühlen Sie sich eingeladen, sich an diesem Prozess aktiv zu beteiligen.
Eine Vielzahl unserer Aufgaben wäre ohne die Unterstützung zahlreicher ehrenamtlich engagierten Bürgerinnen und Bürger nicht möglich. Die Gemeinschaft in Niederkassel darf stolz auf sein ausgeprägtes, tatkräftiges und dynamisches Ehrenamt sein.
Allen die in den vergangenen Monaten ihren Beitrag zur lebendigen Gemeinschaft beigetragen haben gilt mein ganz persönlicher und herzlicher Dank.
Gerne nehmen wir uns den Ratschlag der ausgeschiedenen Bundeskanzlerin zu Herzen, dass wir die Zukunft nur dann gut gestalten können, wenn wir uns „mit Fröhlichkeit im Herzen an die Arbeit machen“.
Zu einem Jahresrückblick gehört auch ein kurzes Innehalten, um der Menschen zu gedenken, die in den vergangenen Monaten von uns gegangen sind.
Sie leben in unseren Herzen und Gedanken weiter.
Liebe Mitbürgerinnen, liebe Mitbürger, Ihnen und Ihren Lieben wünsche ich eine besinnliche und friedliche Weihnachtszeit.
Möge das Jahr 2022 für Sie ein gesundes, glückliches und ein erfolgreiches Jahr werden.
Dies wünscht Ihnen von Herzen
Ihr
Stephan Vehreschild
Bürgermeister (im Dezember 2021)